Vom Brunnen zur Zapfstelle

Vom Brunnen zur Zapfstelle
 

 
3 Stufen im Wasserversorgungsbetrieb

Vom Brunnen über den Wasserspeicher zur Zapfstelle – 3 Stufen im Wasserversorgungsbetrieb
   

 
1. Die Wassergewinnung

In seinem wichtigsten Wasservorkommen Argendelta (bei Langenargen gelegen) stehen dem ZWUS 2 Brunnen mit insgesamt 4 Pumpen zur Verfügung. Das gepumpte Wasser kann auf zwei verschiedenen Leitungswegen zum Hochbehälter Hagenbuchen befördert werden, damit beim Defekt einer Leitung der Hochbehälter dennoch befüllt werden kann.

Durch den Regionalen Trinkwasserverbund zu den benachbarten Wasserversorgern wurden die Pumpenleistungen erhöht, wodurch das Wasser seit Ende 2002 bis ins Pumpwerk nach Ried bei Tettnang (Höhendifferenz 80 Meter) gepumpt werden kann. Mit einer genehmigten Entnahmemenge von 4.730.000 Kubikmetern Wasser pro Jahr für den ZWUS sowie die Gemeinden Langenargen und Meckenbeuren ist das Grundwasservorkommen Argendelta von erheblicher regionaler Bedeutung. Die Vorkommen Bierkeller und Bruderhaus (bei Hagenbuchen) sind von geringerer Ergiebigkeit, sichern die Versorgung jedoch zusätzlich ab.

Um die hohe Qualität unseres Trinkwassers dauerhaft zu gewährleisten müssen die Vorkommen durch Schutzgebietsausweisungen gesichert werden. Wesentliches Merkmal unserer Vorkommen ist der Verzicht auf jegliche Form von Aufbereitung, d.h., das Wasser kann unverändert an die Kunden abgegeben werden und erfüllt dennoch mühelos die strengen Kriterien der Trinkwasserverordnung.

Das Wasserschutzgebiet Argendelta umfasst eine Gesamtfläche von 1.442 Hektar. Der Festsetzung dieses Areals gingen Umfangreiche geologische Untersuchungen voraus. Der „Argendelta-Aquifer“ (Aquifer = Wasservorkommen) war wegen seiner wasserwirtschaftlichen Bedeutung bereits seit dem 1970er Jahren Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen.
 
  

  

 
2. Die Wasserspeicherung

Aufgaben des Hochbehälters Hagenbuchen

Da ein gleichbleibender Betriebsdruck mittels Pumpe nicht erreicht werden kann, braucht jede Wasserversorgung ein hochgelegenes Reservoir, von dem ausgehend sich in den Versorgungsleitungen der Betriebsdruck aufbauen kann. Dank der gleichmäßigen Topographie unseres Versorgungsgebietes reicht hierfür ein einziges solches Reservoir, der Hochbehälter Hagenbuchen, aus.

Er befindet sich auf 466 Metern Seehöhe. Der tiefstgelegene Punkt im Versorgungsgebiet liegt in Eriskirch an der Schussen auf ca. 400 Metern Seehöhe, der höchste Punkt ist die Ortslage Hagenbuchen auf ca. 440 Metern. 10 Meter Höhendifferenz bedeuten 1 bar Druckunterschied; damit bewegt sich der Betriebsdruck in unserem Netz zwischen ca. 2,6 und 6,6 bar. Mit insgesamt 4.000 Kubikmetern Inhalt ist der Hochbehälter Hagenbuchen ausreichend bemessen. Ohne täglichen „Nachschub“ aus dem Argendelta wäre der Behälter jedoch innerhalb von gut 2 Tagen von unseren rd. 12.000 Kunden „leergetrunken“.

Bis Anfang 2002 war als weiterer Speicher der Wasserturm Schlatt in Betrieb, der die Orte Eriskirch, Gmünd, Moos und Teile von Schlatt versorgte. Mit dem Umschluss dieser Orte auf die Versorgungszone des Hochbehälters Hagenbuchen wurde der Turm für die Wasserversorgung überflüssig und war zum Abriss vorgesehen. Um ihn als Baudenkmal erhalten zu können, wurde seine Außenfassade jedoch künstlerisch gestaltet und erfreut nun die Augen seiner zahlreichen Betrachter.
 
 

  

 
3. Die Wasserverteilung

Der ZWUS verfügt über ein Netz von Hauptleitungen mit ca. 120 km Länge. Dazu kommen noch rd. 2.600 Hausanschlüsse mit ca. 60 km Länge. Entsprechend der neuen Trinkwasserverordnung sind die festgelegten Grenzwerte an der Zapfstelle des Verbrauchers einzuhalten. Gemäß seiner Herkunft verfügt das geförderte Grundwasser über einen hohen Gehalt an Mineralien, welche in ihrer Kombination den Geschmack des Wassers bestimmen. Unser Wasser hat einen pH-Wert von 7,24. Mit einer Gesamthärte von derzeit 18,7 Grad Deutscher Härte ist es dem Härtebereich 3 zuzuordnen.

Trinkwasser wird gerne als „Lebensmittel Nr. 1“ bezeichnet und unterliegt dementsprechend einer regelmäßiger Kontrolle. Der ZWUS lässt sein Wasser 12 Mal jährlich routinemäßig mikrobiologisch untersuchen. Dazu kommt eine umfassende Untersuchungen pro Jahr, wo auf eine Vielzahl chemischer Inhaltsstoffe beprobt wird. Darüber hinaus finden regelmäßig Beprobungen betreffend den Nitratgehalt statt.

Nicht ohne Grund gilt Trinkwasser damit als bestüberwachtes Lebensmittel überhaupt und kann stets bedenkenlos getrunken werden.